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Im Lexikon werden die Grundaussagen des Heiligtums der Sieben Göttinnen unter Hinweis auf die Posts im Hauptblog authentisch wiedergegeben.

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Im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FAQ werden Häufig gestellte Fragen /Frequent Asked Questions beantwortet:

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Sonntag, 14. November 2010

Vaterschaft

Mit Vaterschaft beschreibt man das Verhältnis eines Mannes zu einem von ihm biologisch gezeugten Kind als Summe der sich aus der Sicht des Mannes hieraus ergebenden personalen Beziehungen. Ähnlich wie das Verhältnis zwischen Mutter und Kind ist auch dasjenige zwischen Vater und seinem Kind emotional besetzt, etwa mit Liebe. Aus der Gesamtheit wird die Verantwortung des Vaters für die Versorgung, Sicherheit und Erziehung des Kindes hergeleitet, eine Verantwortung die sich in fortgeschrittenen Gesellschaften auch zu Rechtspflichten verdichtetet hat. Durch den Hinzutritt der Vaterschaft zur Mutterschaft und der gleichzeitigen besonderen Personalisierung auch des Verhältnisses von Vater und Mutter zueinander wurde die Familie im modernen Sinne, auch als Kleinfamilie, begründet, die sich aus einer dauerhaften auch geschlechtlich ausschließlichen Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann und ihren ebenfalls ausschließlich gemeinsam gezeugten Kindern definiert. Abweichungen entstanden schon sehr früh durch Einbeziehung von mehreren Frauen in den familiären Kontext sowie durch die Aufnahme von nicht gemeinsam gezeugten Kindern als eigene. In dieser Form galt die Familie bislang als Grundeinheit für Gesellschaften, die sich auf höherer Sozialisierungsebene bildeten. Vaterschaft, obgleich kausal bestimmt, ist aber anders als Mutterschaft keine die Beziehung zu den Kindern biologisch definierende Tatsache. Während  Schwangerschaft, Geburt und Stillphase eine unauflösliche biologische Verbundenheit von Mutter und Kind belegen, fehlen solche biologisch wahrnehmbaren Zusammenhänge zwischen Vater und Kind. Der Vater ist biologisch kausal auf einen einzigen Akt beschränkt, dessen höchste Emotionalität indes, wie etwa im Orgasmus, keinen Zusammenhang mit dem Kind begründet. Am Werden des Kindes ist der Vater biologisch persönlich (mit Ausnahme seiner Gene) nicht beteiligt. Während der Mensch um die Mutterschaft  weiß, seitdem er sich seines Lebens bewusst ist,  hat er Kenntnis von einer Vaterschaft allenfalls seit 3000 bis 5000 Jahren. Bis dahin lebte er in Horden und Gruppen, seit der Sesshaftwerdung( vor 12.000 bis 6.000 Jahren) auch in größeren Siedlungen in matriachalen  und von Göttinnen geprägten Ordnungen zusammen. Die Gruppen definierten sich über die Abstammung von bestimmten Müttern, die Kinder waren die der Gruppe, für die alle Frauen und Männer, diese in ihrer Eigenschaft als deren Brüder, sorgten. Sexualität stand der Wahrnehmung nach in keinem Zusammenhang mit Zeugung und Geburt, sexuelle Aktivitäten erfolgten auch gruppenübergreifend, man blieb und lebte aber in der eigenen Gruppe. Unsere heutige emotionale Struktur stammt aus diesem jahrzehnttausendelang gelebten Muster, wie die nach wie vor vorherrschende getrennte Wahrnehmung von Sexualität und Vermehrung zeigt. Auch beruhen die eigentlichen familiären Strukturen allein auf dem alten Gruppenverhalten, wie z.B. die Einbeziehung von Fremden in die Familie,  wie Pflege- oder Adoptivkinder oder andere Personen, zeigen. Moderne gesellschaftliche Wandlungen heben zwar die Dogmen der Kleinfamilie auf, passen jedoch allesamt nach wie vor zur atavistischen in Gruppen erlernten Gemütsstruktur. Der mit der allgemeinen  Verbreitung der Schrift vor über etwa 3000 Jahren verbundene Erkenntnisschub ließ die Männer auch ihre persönliche Vaterschaft erkennen, anfangs noch weiterhin auf die Aufgabe beschränkt, den wandernden Seelen oder göttlichen Kräften den Schoß der Frau zu öffnen, dann jedoch von der definitiven Erkenntnis der eigenen biologischen Urheberschaft abgelöst. Die Frauen verloren damit nicht nur ihre mythische Sonderstellung, sondern sie verloren selbst jede eigene Bedeutung, die über ihre Instrumentalisierung zu den Zwecken des Mannes hinausgingen, denn bei der Zeugung kam es auf ihre willentliche Mitwirkung nicht mehr an, der Mann konnte sie sich einfach nehmen. Die Göttinnen wurden vertrieben und die Patriarchalisierung begann und entartete in der ersten Phase rasch zur Phallokratie. Alle Ethik, Sitte, Gebote und Gesetze dienten vorwiegend nur noch der Sicherung der Verfügungsfreiheit des Mannes über den Schoß der Frau, eine Herrschaft, die jeden anderen Mann davon ausschließen musste. Die Vaterschaft wurde zu einem Instrumentarium auch der Zurückdrängung  biologischer Vorrechte der Frauen.  Heute haben in vielen modernen Gesellschaften die Männer ihre Zeugungsmacht verloren, Frauen können selbst über den Zeitpunkt der Empfängnis bestimmen, ohne dass aber die Frauen ihre alte Gebärmacht wieder vollends zurück erhalten hätten. Denn ihre Macht, als Einzige Beweis über die Vaterschaft anhand des Zugangs zu ihrem Schoß führen zu können, konnten sie angesichts der nunmehrigen Möglichkeit zweifelfreier genetischer Vaterschaftsfeststellungen nicht mehr zurückgewinnen. Demgemäß finden heute über (freie) Abtreibung ebenso wie über die (freie) gentechnischen Vaterschaftsnachweise Kulturkämpfe statt. Die Vaterschaft, obgleich lange Zeit patriarchales Zwangsmittel, ist dennoch eine kulturelle Errungenschaft, denn sie ergänzt  durch Informationen, wie man sich als Vater zu verhalten hat, die zuerst einmal biologisch bestimmte Mutterschaft. Über die Vaterschaft  wird der Mann virtuell am biologischen Werden des Kindes im Leib der Mutter und ebenso an den Folgen beteiligt und sie mündet letztlich in der gemeinsamen Elternschaft von Vater und Mutter. Damit führt sie zur Verlässlichkeit auch für das Leben des Kindes und damit auch des allgemeinen Lebens im Sinne der Erhaltung der Art durch Fortpflanzung. Denn Leben, mit dem nach verbildlichender Vorstellung im Heiligtum die Göttin eins die Welt befruchtete, wird nur durch verlässliche Umsetzung der zugrunde liegenden Information durch alle Beteiligten bewirkt, sei es im biologischen, sei es im virtuellen gesellschaftlichen Bereich.   

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